Drucken

Leckerlis im Brühl-Viertel (407)

 

Wenn ihr Lieblingsveterinär zur Live-Operation bittet, reisen die Doctors mit Liebe im Herzen und Wodka in der Flasche an. Ab sofort dabei: Mundspray-Bulbash für die schnelle Heilung zwischendurch. Anlass des heutigen Konzertes ist die Eröffnung eines neuerlichen Highlights im Chemnitzer Brühl-Viertel, die Eröffnung einer Tierarztpraxis, denn die fehlte hier noch. So darf jetzt mit Fug und Recht behauptet werden: Projekt „Auferstanden aus Ruinen“ abgeschlossen.

 

 

Nachgesagt wird zwar, dass Haustiere den Gang zum Arzt nicht so dolle finden, doch Hand aufs Herz, auch der Mensch, sofern er über ausreichend soziale Kontakte verfügt, scheut einen solchen Aufwand unter spontanem Knurren. Dennoch möge die hübsch und funktional eingerichtete Behandlungsstätte für alle Brühlaner, für Hund, Katze oder Krokodil, ein Segen sein. Leckerlis für alle sind garantiert und im Wartezimmer bietet eine reichhaltige Bibliothek Lesestoff für Narkosezeiten feil. Wenn aus der fauchenden, rolligen Kratzkatze ein zutrauliches Wesen gebastelt wird, kann ein Fachbuchstudium, das verrät, wie aus einem plötzlich ganz viele Tierchen werden, sehr beruhigend sein.

 

 

 

Rasch ist die Bühnenecke aufgebaut, der Soundcheck ist wie immer die Probe, und darin geht’s heiß und bedächtig her. 93 veröffentlichte Titel umfasst das Doctors-Repertoire laut Liederbuchverzeichnis mittlerweile. Im nächsten Jahr möchte man bei 107 ankommen. Heißt: eine neue Platte ist im Köcher, mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Nur so viel: Wer sich heute zur Praxis-Eröffnung trollt, erlebt Weltpremieren, Titel wie „Die Zarte“, „Der Gärtner“, „Der Katzenstreichler“ oder „Die Assistentin (Schweigende Schwester)“ … schöne, böse Pratajev-Lieder. Vorab schafft es „Der Satte“ noch auf eine Sampler-LP und jetzt gibt’s erst mal Futter nebst Flüssignahrung im Innenhof, während Jung und Alt durch die Praxisräume stromern.

 

 

 

Schlag 20 Uhr stehen die Docs Gitarre bei Fuß, zum Auftakt gibt’s, wie sollte es anders sein? Tierlieder! Lieder aus dem Leben eines Veterinärs, inklusive „Der Tierarzt“, den hatte man lange nicht mehr auf Liste. Und vorausschauend auf die Zugaben geblickt, in denen u.a. ein gelber Frosch als fett und ungelenk, somit als reichlich menschlich beschrieben wird, darf der befeierte Abend als Spektakel betrachtet werden, als gelungen und mit reichlich Wodka garniert. Das eingangs kolportierte Mundspray kam nicht zum Einsatz, nein, Fürst Fedja schenkte Becher aus. Und im Freiluftbereich, so ist es und so wird es immer bleiben, gab‘s sogar Kännchen. Summa summarum wünschen wir der neuen Praxis im Chemnitzer Brühl-Viertel spannende Momente und Glück. Mögen freudige Schwänze wedeln und jeder Racker den Ausflug dorthin stets in guter Erinnerung behalten. Ob Tier, ob Mensch: beste Freunde verdienen beste Versorgung und Leckerlis in jedem Fall obendrauf.